Wir haben unsere DSM 2022 in Bad Neuenahr absagen müssen.
Immer noch unvorstellbar: nach 66 Jahren in ununterbrochener Folge in Bad Neuenahr, kann zum dritten Mal hintereinander die Deutsche Meisterschaft der SeniorInnen nicht im Ahrtal ausgetragen werden. 2020 stoppte uns Corona, 2021 hatten wir ein ausgefeiltes und aufwändiges Konzept erarbeitet, um auf sämtliche Coronaregeln reagieren zu können, da machte uns 12 Tage vor der Eröffnung die Flut den Garaus. Und das mit solcher Macht, dass deren Folgen uns auch für das kommende Jahr ein Turnier versagen. Abgesehen von der zerstörten Anlage fehlt es in der gesamten Region an Infrastruktur. Straßen, Radwege, Hotels, Gastronomie, Geschäfte: Fehlanzeige. Ich glaube, der Satz „Das kann man sich nicht vorstellen, wenn man es nicht selbst gesehen hat“ hat hier deutlich mehr Sinninhalt, als man ihm gewöhnlich zugesteht.
Auch mich hat die Flut „rausgehauen“- Leider kam ich nach den unmäßigen Aufgaben, die mich privat und auch beruflich als Architektin betreffen, nicht mal mit dem Schreiben in den sozialen Netzwerken oder auf der Homepage www.dsm-tennis.de nach. Das tut mir leid.
Heute, zum Jahresbeginn 2022, will ich den Faden wieder aufnehmen.
Bei allem Desaster gab und gibt es, wie wir es in keinem vergleichbaren Ausmaß bisher erlebt haben, auch zahlreiche Zuwendungen und Hilfeleistungen für die Region. Das stärkt uns und hilft ungemein, den Blick nach vorne zu richten und weiter am Aufbau mitzuwirken.
Auch bei der Suche nach einer Lösung für die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften 2022 fand sich für den HTC Bad Neuenahr ein wunderbarer Weg. Dabei halfen uns federführend Jürgen Müller, Jan Hanelt, Sabine Schmitz und Karin Spanke (DTB und Tennisverband RLP). Wir freuen uns sehr, dass im TC Boehringer-Ingelheim, unter Pascal Häfner und Ulli Winck, ein Rheinland-pfälzischer Club gefunden wurde, der sich bereiterklärt, zunächst für 2022 die Ausrichtung zu übernehmen. Welch ein Aufwand für ein Jahr! Das können wir im Team Bad Neuenahr bestens beurteilen und sind darum auch sehr, sehr dankbar, dass bei allen Beteiligten Einigkeit besteht, uns die Meisterschaft zurückzugeben, sobald wir im Ahrtal wieder in der Lage sind. Das ist selbstlose Hilfe!
In einem Meeting mit Pascal Häfner und Ulli Winck in Ingelheim konnte ich mir die Anlage ansehen und wir besprachen die ersten Punkte zur Übergabe der Turnierplanung. Ich bin sehr überzeugt, dass Ihr und Sie alle dort bestens versorgt werdet und es eine ganz besondere Alternative zu unserer DSM in Bad Neuenahr sein wird.
Dass die AK 40-45 nicht in Ingelheim aufschlagen, ist übrigens nicht der Turnierausrichtung, sondern der Terminüberschneidung mit den Weltmeisterschaften dieser Altersklassen in Portugal geschuldet. Darum werden sie ausnahmsweise mit an die Meisterschaft der JungseniorInnen in Worms angehängt. Auch das soll keine Dauerlösung sein.
Hoffen wir also, dass uns das Jahr 2022 nur noch positive (auch das Wort ist leider so negativ besetzt) Ereignisse beschert und wir uns alle, wenn nicht schon im Ahrtal, dann in Ingelheim begegnen!
Ich wünsche Euch und Ihnen einen guten Start und vor allem einen gesunden Verlauf des neuen Jahres.
Annette. Bartsch