Das Beste kommt beim Hockey- und Tennisclub Bad Neuenahr traditionell zum Schluss. Mit den Finals in den „Königsklassen“, Damen- und Herren-Konkurrenzen 40 und 45, gingen am Sonntag in der Kurstadt die 70. Nationalen Deutschen Tennismeisterschaften auf der neuen 13-Platz-Anlage im Kaiser-Wilhelm- und im Lenné-Park in Bad Neuenahr zu Ende. Die Tennis-Meisterschaften waren ein großer Erfolg. Die hohe Qualität der Spiele und das Lob aller unterstrichen dies eindrucksvoll, befanden der Vorsitzende des HTC Bad Neuenahr, Dr. Karl-Horst Gödtel, und Turnierdirektorin Annette Bartsch am Sonntagmorgen während des Sponsorenfrühstücks im Clubhaus unisono. Eingeladen hierzu waren unter anderem die Cup-Sponsoren wie die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Medentis, die Kreissparkasse Ahrweiler, die Volksbank, der Sportbund Rheinland, das Steigenberger Hotel Bad Neuenahr, Vertreter der Tennisverbände, die Ahrtalwerke, die Dagernova und Mitglieder der Turniergilde. „Das Turnier ist ein Botschafter für Bad Neuenahr“, war unter dem Strich der allgemeine Tenor an der reichlich und bestens gedeckten Frühstückstafel. Karl-Horst-Gödtel, der Vorsitzender des HTC Bad Neuenahr, machte schlussendlich deutlich: „Es war schön, aber auch schön, dass es jetzt vorbei ist.“

An den Turniertagen habe man „relativ viel Glück gehabt, mit allen Wetterkapriolen, wir sind durch alle Veranstaltungen supergut durchgekommen – und sie wurden auch sehr gut angenommen“, sagt Karl-Horst Gödtel und machte deutlich, dass der HTC mit der Teilnehmerzahl von rund 570 zufrieden sei: „Das war ein Neustart. Die Teilnehmer fahren durch die Bank mit einem positiven Feedback nach Hause – und sie werden das weitertragen.“ Der HTC-Vorsitzende blickte voraus: „Im nächsten Jahr werden wir die Teilnehmerzahl deutlich steigern.“ Und wenn der HTC im übernächsten Jahr „noch die Altersklassen 30 und 35 dazubekommen, dann haben wir hier ein rundum tolles Turnier – da freue ich mich schon jetzt drauf“, unterstrich der HTC-Vorsitzender des Bad Neuenahr. Wer allerdings diese Meisterschaften „dann leiten wird, das wissen wir noch nicht. Aber ich bin mir sehr sicher, dass wir, egal, wer die Vereinsführung dann gestaltet, dass es mit dem HTC Bad Neuenahrer positiv weitergeht“. Nicht unerwähnt ließ Gödtel, „dass wir mit dem Aufbau der Anlage noch nicht ganz fertig sind.“ Es fehle immer noch der dritte Bauabschnitt, „nämlich der Wiederaufbau von gewissen Sportanlagen, die wir vorher hatten, unter anderem betrifft dies die Ballwand und das Kleinspielfeld“. Der HTC-Vorsitzende blickte gleich mal weiter über den Tellerrand der neuen 13-Platz-Anlage im Kurviertel: „Das Ganze wollen wir noch erweitern mit einem oder zwei Padelplätzen. Unser ganz großes Projekt ist aber der Aufbau einer neuen Tennishalle in Bad Neuenahr“, präsentierte Gödtel mal gleich den Wunschzettel an die Stadt.
Kritik am Deutschen Tennisbund (DTB) rückte beim Sponsorenfrühstück in den Fokus. Turnierdirektorin Annette Bartsch ließ die kritische Würdigung des DTB erst gar nicht unter den Tisch fallen: „Auch der Name Deutscher Tennisbund muss hier mal ganz deutlich fallen.“ Aus der Sicht von Annette Bartsch ist es eine zwingende Aufgabe für den DTB, „dafür zu sorgen, dass nicht gleichzeitig zu deutschen Tennissenioren-Meisterschaft in Bad Neuenahr, verschiedenste andere Tennisturniere stattfinden, und bei denen es außerdem noch einfacher ist, mehr Ranglistenpunkte zu ergattern, als dies bei der DSM in Bad Neuenahr der Fall ist“. Konkret gesagt heißt das für Annette Bartsch: „Das ist ein ziemliches Manko, was dann auch gravierend zur Reduzierung unserer Teilnehmerzahl beiträgt.“ Karl-Horst Gödtel blies kräftig in dasselbe Horn: „Das ist alles bewusst gesteuert. Der DTB hat sich natürlich überlegt, wie bekomme ich neue Mitglieder, und wie kann ich Gelder generieren“, hielt er mit seiner Kritik am DTB nicht hinterm Berg. Und: „So schießen mittlerweile Tennisturniere wie Kraut aus dem Boden“, beschrieb Gödtel die Szene. In der Tat gingen während des Zeitraums der „Deutschen“ gleich neun hochkarätig besetzte Turniere der Kategorien S-1 bis S-3 in Herrsching, in Berlin-Tegel, in Berlin-Hermsdorf, in Siek, in Waldenbuch, in Hopfen am See, in Duisburg, in Bochum und in Köln über die Bühne. Auf der anderen Seite seien die Dachverbände „natürlich nicht daran interessiert, dies zu ändern oder auch nur einzudämmen“. Das Gegenteil sei der Fall, ist sich der HTC-Präses sicher: „Nur der DTB profitiert davon. Mit jedem Spieler, der an einem Turnier teilnimmt, generiert der Tennisbund Gelder. Der DTB hat eine Turniergebühr von 20 Euro eingeführt.“ Derweil sei in puncto DTB-Turniergebühr von nicht wenigen Spielerinnen und Spieler zu hören: „Da habe ich nichts davon, außer, dass ich eine Teilnahmeberechtigung habe – und das Geld streicht der Deutsche Tennisbund ein“, brachte Gödtel seine kritische Bewertung auf den Punkt.